Almada Mata Atlântica-Projekt

Vegetationsmonitoring
Der vom Menschen verursachte Nutzungsdruck ist die Hauptursache für den Rückgang der Mata Atlântica. Die verbliebenen Reliktwälder und auch die traditionellen, biodiversitätsfreundlichen Cabruca-Agroforestsysteme, die der einzigartige Biodiversität Südbahia Lebensraum bieten, verschwinden immer schneller, werden durch intensiv genutzte, land- und forstwirtschaftliche Systeme verdrängt. Unser Projekt hat zum Ziel, den aktuellen Stand der floralen Biodiversität in Südbahia zu quantifizieren. Der Erhalt einer diversen Vegetation ist entscheidend für die für ihre Funktion als Habitat für verschiedenste Tiergruppen. Auf unseren Untersuchungsflächen erfassen wir alle sechs Monate die Diversität von Sträuchern und Bäumen sowie deren Wachstum, um die Veränderungen im Zeitverlauf zu quantifizieren. Bei unserem Monitoring werden nicht nur wissenschaftliche Methoden eingesetzt, sondern auch lokales Wissen, um Pflanzenarten und ihren Wert für Natur und Mensch zu ermitteln. Wir hoffen, dass wir durch das Verständnis der wichtigsten sozialen Faktoren, die die Veränderungen der Biodiversität von Pflanzen vorantreiben, einen Weg zu deren erfolgreicher Bewahrung aufzeigen können.

Auf insgesamt 60 Untersuchungsflächen haben wir zwischen 2022 und 2024 verschiedene Charakteristika der Vegetation erfasst, um die Veränderungen in der Vegetation in Beziehung zu einem Gradienten der Landnutzungsintensität zu setzen. Zu diesem Zweck haben wir die verschiedenen Arten von mittelgroßen und großen Bäumen und Sträuchern identifiziert und quantifiziert. Außerdem haben wir den Stammumfang der größeren Bäume gemessen und sie mit Identifikationsmarken versehen. Zur Vervollständigung der Erhebung schätzten wir die Vegetations-bedeckung des Bodens und den Beschattungsgrad durch die Baumkronenschicht.

An dem Projekt beteiligten sich 28 lokale Kakaofarmer, die es uns ermöglicht haben, 60 Untersuchungsflächen entlang eines Gradienten der Landnutzungsintensität anzulegen. Sechs Landnutzungsformen mit jeweils zehn Untersuchungsflächen bilden den Gradienten der Nutzungsintesität: Alter Wald, junger Sekundärwald, traditioneller, diverser Cabruca, Cabruca mit nicht nativen Baumarten, "low shade" Cabruca mit geringer Diversität und offene Flächen/Weiden.
Aufgrund witterungsbedingter Einflüsse und anderer Faktoren, die im Projektgebiet auftreten, führen wir regelmäßige Wartungsarbeiten an den Untersuchungsflächen durch, ersetzen Markierungen und fehlende oder beschädigte Schilder.

Auf diese Weise haben wir Informationen über Faktoren gewonnen, die für die Bestäubung und andere wichtige Dynamiken für die Biodiversität und die landwirtschaftliche Produktion entscheidend sein können.