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Die Ecological Assessment Initiative hat zum Ziel, die langfristigen Auswirkungen der sich ändernden  landwirtschaftlichen Nutzung auf die Biodiversität und deren sozioökonomische Auswirkungen auf den Menschen zu verstehen.

Die Mata Atlântica, ein Hotspot der Biodiversität, ist ein Beispiel für den rapiden Waldverlust, der in den letzten Jahrzehnten durch die Ausweitung des Anbaus von Nutzpflanzen und der Viehzucht zu beobachten war. Die fortschreitende Degradierung des Bioms konterkariert die bisherigen  Maßnahmen zum Schutz der einzigartigen Biodiversität der Mata Atlântica und somit die Lebensgrundlage der lokalen Kleinbauern. In unserm Projektgebiet wird Kakao traditionell in Agroforest-Systemen, den so genannten Cabrucas, angebaut. Kakao wächst im Schatten des Regenwaldes. Der umeltpolitische und sozioökonomische Druck führt jedoch zu einer Verlagerung der traditionellen, nachhaltigen Agroforstsysteme hin zu intensiv genutzten, artenarmen Kakao-Monokulturen oder anderen intensiveren Landnutzungen, was zu einer Simplifizierung der Landschaft, einem Verlust an Biodiversität und einer mangelnden Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels führt.
Landnutzungsänderungen in der vom Kakaoanbau dominierten Landschaften des atlantischen Regenwaldes haben starke negative Auswirkungen auf die Biodiversität, die Ökosystemfunktionen und die Eindämmung des Klimawandels. Es gibt Belege dafür, dass die Simplifizierung der Landschaft in der Mata Atlântica die Biodiversität von Baumarten, Reptilien und Amphibien, Vögeln und Fledermäusen sowie Arthropoden verringert. Diese Verschiebung wirkt sich auch auf den Klimaschutz aus, da das Potenzial zur Kohlenstoffbindung in intensiv genutzen Landschaften ebenfalls verringert wird. Historische Daten aus Südbrasilien zeigen, dass die Störung ökologischer Funktionen die Fähigkeit der Landwirte verringert, den Befall mit Schädlingen zu bekämpfen, was die lokale und regionale sozioökonomische Stabilität gefährdet.

Das EAI-Projekt ist ein wissenschaftliches Kooperationsprojekt mit dem SASE Lab der Westlake University (WU), der Universidade Estadual de Santa Cruz (UESC) und AMAP. Die wissen-schaftliche Expertise obliegt den Projektpartnern der WU und der UESC. AMAP stellt Logistik, Infrastruktur und Personal zur Durchführung des Projektes zur Verfügung. Das Projekt ist als Plattform konzipiert, dessen Basis-Monitoring von Kooperationspartnern genutzt und ausgebaut werden soll. Das EAI-Projekt ist Partner des vom SASE Lab initiierten Global Agroforestry Networks.

Im Rahmen des EAI-Projektes werden auf künstlicher Intelligenz basierende Kameras zur Erfassung der Biodiversität eingesetzt, um die Veränderungen der Biodiversität und die Auswirkungen auf Ökosystemleistungen wie Bestäubung und Schädlingsbekämpfung zu quantifizieren. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts die Daten zur Biodiversität und zu Landnutzungsänderungen mit sozioökonomischen Erhebungen kombiniert, um die Hauptfaktoren für die Boom- und Burst-Zyklen der Kakaoproduktion in Bahia zu ermitteln. Unsere Ergebnisse werden Empfehlungen für die besten agrarökologischen Praktiken für eine nachhaltige Kakao-produktion, die Erhaltung der Biodiversität und letztlich die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bauern liefern.

Das Projekt hat folgende Ziele:

  • Die Auswirkungen von Landnutzungsänderungen in sechs wichtigen Habitaten auf die Diversität an Baumarten, die Zusammensetzung und die bereitgestellten Ökosystemdienstleistungen zu verstehen.

  • Evaluierung der Bestäubung, der Schädlingskontrolle, der Kohlenstoffbindung und der Veränderungen der Kakaoerträge über einen Gradienten der Landnutzungsintensität hinweg.

  • Entwicklung eines Vorhersagemodells für die ökologischen und sozioökonomischen Faktoren von Boom- und Burst-Zyklen in der Kakaoproduktion in Bahia, um Vorhersagen für eine nachhaltige Landnutzung auf regionaler Ebene zu treffen.

  • Ausarbeitung wissenschaftlich fundierter Empfehlungen für Akteure im Kakaosektor zur Einführung agrarökologischer Praktiken zum Schutz der Biodiversität, zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels und zur nachhaltigen Kakaoproduktion.

In unserer ausführlichen Projektbeschreibung können Sie mehr über das Projekt erfahren.

Untersuchungsflächen

Das Untersuchungsgebiet liegt im Süden von Bahia, in einem ca. 10 km2 großen Gebiet um die Fazenda Bom Pastor. Hier wurden 60 permanente Untersuchungsflächen von je 40 m2 angelegt und charakterisiert - Auf der Fazenda Bom Pastor und auf 28 benachbarten Farmen.

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Das Projektteam

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Im Rahmen des EAI-Projekts werden bereits mehrere Sub-Projekte durchgeführt, weitere Projekte sind in Planung.

Vegetations-monitoring

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Monitoring von Kakaobestäubern

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Insektenbeprobung auf Kakaoblüten

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 Sozioökologische Forschung

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Geplante Projekte  
 

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Für unsere Partner und alle interessierten Akteure wird ein jährlicher Bericht über den Verlauf des EAI-Projekts erstellt. Der erste Bericht des Jahres 2023 kann hier heruntergeladen werden.

News form the field

Unsere Partner

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UESC – Labor für tropische Herpetologie

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